Samstag, 31. Dezember 2011

Guten Rutsch!

Auch dieses Jahr ist schon wieder zu Ende. Nun bin ich bereits seit vier Monaten in Japan und kann wirklich ein gutes Fazit des ersten Drittels ziehen. Hab mich eingelebt, nette Leute kennengelernt und mit dem Japanisch klappt es auch immer besser. Der erste Kulturschock scheint überwunden und ich schaue voller Zuversicht dem neuen Jahr entgegen. Also kann ich sagen, dass ich wirklich rundum zufrieden bin und noch immer froh, diesen Weg eingeschlagen zu haben. Einzig und allein der schwache Euro ist und bleibt ein Wehrmutstropfen.

Das neue Jahr wird in Japan, wie sollte es auch anders sein, anders gefeiert, als wir dies gewohnt sind. Die Feuerwerke finden im Sommer statt und übermäßig Alkohol wird heute Abend auch nicht konsumiert werden. Traditionell wird das Jahr mit dem Soba essen innerhalb der Familie abgeschlossen. Alles ganz ruhig und gediegen, da der 1. Januar der Familie gehört und Ausflüge unternommen werden. Meistens wird das mit einem Besuch im Tempel verbunden, um den Wunsch für's neue Jahr zu tätigen.

Was wir heute Abend machen, steht noch nicht ganz fest. Euch wünsche ich auf jeden Fall einen guten Rutsch und einen guten Start ins neue Jahr! Feiert nicht zu heftig und rutscht gut rein!

Euer Andreas

Samstag, 24. Dezember 2011

メリークリスマス!Frohe Weihnachten!

Auf diesem Wege möchte ich Euch allen frohe Weihnachten und ein paar besinnliche Tage im Kreis Eurer Lieben wünschen! Erholt Euch gut und vergesst den angestauten Stress für eine Weile!
Weihnachten wird in Japan nicht gefeiert. Für die Jugend ist es ein Tag, zu vergleichen mit dem Valentinstag bei uns. Also ein Tag, an dem man seine Freundin oder seinen Freund auf ein Date ausführt und einen schönen Tag zusammen hat.
So richtige Weihnachtsstimmung kommt hier also nicht auf. Natürlich wäre ich gerne zu Hause im Kreis meiner Lieben und würde gern mit Ihnen zusammen diese Feier verbringen, aber das ist dieses Jahr leider nicht möglich. Glücklich bin ich aber trotzdem, denn eine gute Nachricht hat mir die ganze Woche versüßt und deswegen habe ich mein Weihnachtsgeld dieses Jahr richtig sinnvoll angelegt.
Was wird das wohl sein?!
Weihnachten bedeutet für mich im Moment auch, dass die Uni so langsam zu Ende geht und ich an mein Praktikum denken muss. Darum habe ich mir diese beiden hübschen Anzüge geleistet. Denn die gute Nachricht war, dass ich den feinen Zwirn am Montag zu meinem ersten Vorstellungsgespräch ausführen darf.
Wünscht mir bitte Glück!

Sonntag, 11. Dezember 2011

清水マンショ - Shimizu Mansion

Heute gibt es eine kleine Führung durch meine bescheidene Unterkunft hier in Japan. Das Shimizu Mansion umfasst sechs Stockwerke mit über 20 Wohnungen. Hier wohnen nicht nur ausländische Studenten, sondern auch ganz normale Bürger Japans. Zu Fuß schafft man es in ungefähr zehn Minuten bis zum Bahnhof von Sôka oder auch zur Dokkyo Universität. Für japanische Verhältnisse ein Traum, da es keine Seltenheit ist, dass man eine Stunde oder länger zur Uni, beziehungsweiße zum Arbeitsplatz pendelt. Auch die Miete ist für die Größe der Wohnung im Vergleich zu einer vergleichbaren Wohnung in Tôkyô druchaus günstig.
Mein Zimmer befindet sich hinter dem linken oberen Fenster, was mir einen tollen Ausblick über Sôka beschert.

Montag, 5. Dezember 2011

地震 - Erdbeben

Eine der wohl größten Erfahrungen, die man im Land der aufgehenden Sonne machen kann, sind die zahlreichen Erdbeben, die das Land in geringen Abständen heimsuchen.

Japan liegt am Rand von gleich vier tektonischen Platten. deshalb ist es also kein Wunder, dass sich die Erde hier öfter mal bewegt. Aber wie erklärt man dieses Ereignis jemandem, der es noch nie erlebt hat?! Ich selbst kann es schwer in Worte fassen, was da in einem vorgeht. Am einfachsten ist wohl die Vorstellung, die wir normalerweiße von einem Klassenraum haben. Da sind zum einen die Personen, welche die beweglichen Elemente im Raum darstellen. Zum anderen sind dort Stühle, Tische, die Tafel und der Raum selbst, also die feststehenden Gegenstände. Bei einem Erdbeben fühlt es sich an, als würde man kurzzeitig die Rollen tauschen. Alles was vorhin so massiv und unbeweglich erschienen ist, kommt auf einmal in Wallung und man selbst fühlt sich als der einzige Punkt des Raumes, der noch still steht. Meistens überraschen mich diese Beben wenn ich im Bett bin. Schlaftrunken nehme ich dann wahr, dass mein Bett und auch der Rest des Raumes wackelt. Das kann auch öfter mal morgens passieren. Aber die Japaner nehmen diese Erdbeben so gelassen hin, dass man sich schnell daran gewöhnt und die Beben ebenso ohne besondere Gefühle erträgt. Auf meinem Handy hab ich einen Erdbebenwarner, der mich 10 bis 30 Sekunden vor einem Beben warnt und mir die auch die Stärke verrät. Bisher waren zum Glück noch keine starken Beben dabei.

Eine japanische Studentin hat mir von ihrem 20. Geburtstag erzählt. Dieser Jahrestag ist in Japan mit dem 18. Geburtstag bei uns zu vergleichen. In Japan nennt sich das "Erwachsenenfest" und ist, gleich wie unser Pendant, der wichtigste Geburtstag in den jungen Jahren. Auf jeden Fall fällt dieser Tag bei Ihr auf den 11. März. Ihr Fest war also gründlich überschattet worden. Sie fragte mich dann, welche Erdbeben ich denn schon erlebt hätte. Ich meinte nur, dass das Stärkste Beben die Stärke 4 hatte. Sie lächelte mich nur an und sagte:"Stufe 4? Das ist doch kein Erdbeben! Das schaukelt nur ein bisschen. Sowas genießt man doch!"

Samstag, 3. Dezember 2011

飲物自動販売機 - Getränkeautomaten

Sommer. Unerträgliche Hitze. Die Sonne brennt vom Himmel. Jetzt ein eisgekühltes Getränk? wie schön wäre das?!

Winter. Eiseskälte fährt durch Mark und Bein. Die Knie schlottern vor Kälte. Jetzt einen heißen Kaffee oder Tee? Das wäre eine Genugtuung!

Mit 100-150 Yen kann diesem Problem in Japan jederzeit abgeholfen werden. Man stelle sich die Anzahl der Zigarettenautomaten in Deutschland vor, multipliziere diese mit dem Fünf- bis Zehnfachen und man hat eine waage Vorstellung wie viele Getränkeautomaten in Japan stehen. An den unmöglichsten Orten hat man hier jederzeit Zugriff auf eisgekühlte oder heiße Getränke. Selbst auf einem Friedhof habe ich mal einen dieser Automaten gesehen.

In den Automaten bietet sich dem Konsumenten eine unüberschaubare Vielfalt an Durstlöschern, so dass man oft ratlos vor der Wahl der nächsten Erfrischung steht. Sogar warme Suppen kann man an manchen Geräten finden. Allein in der Uni ist die Anzahl schon unüberschaubar. Hier muss wirklich niemand verdursten, vorausgesetzt man hat das nötige Kleingeld bei sich. Aufgrund des Jugendschutzes gibt es alkoholische Getränke in den Automaten allerdings nur in bestimmten Hotels, Bars oder Konzerthallen.

Natürlich verbrauchen die unzähligen Automaten auch eine unglaubliche Menge an Energie. Praktisch sind sie ohne Frage, aber wahrscheinlich könnte mehr als ein Kernkraftwerk eingespart werden, wenn man auf sie verzichten würde. Aber das wird wohl nicht geschehen.

Montag, 28. November 2011

Der Kunde ist immer König

Kundenzufriedenheit ist in Japan absolut oberstes Gebot! Hier fühlt man sich wirklich umsorgt und bekommt zu spüren, was es heißt, Kunde zu sein. Eigentlich verlässt man kein Geschäft ohne das Gefühl, dass die Angestellten sich wirklich um jede Einzelheit gekümmert haben. Allerdings ist in manchen Geschäften auch die Anzahl der Beschäftigten 1:1 mit der Anzahl der Kunden, was diesen Service überhaupt erst möglich macht.

Zu dieser Rechnung muss ich wohl nicht viele Worte verlieren...

Donnerstag, 10. November 2011

秋 - Der Herbst in Japan

Was ist für Dich die schönste Jahreszeit?

Auf diese Frage bekommt man bei uns meist Sommer oder Winter als Antwort zu hören. Für die Japaner hingegen sind der Frühling und der Herbst ganz besondere Jahreszeiten. Durch den Shintoismus haben Sie eine ganz besondere Beziehung zur Natur und gerade in diesen beiden Jahreszeiten passiert nunmal am meisten in unserem natürlichen Umfeld. Der Shintoismus ist neben dem Buddhismus die größte Religion in Japan und beschäftigt sich vor allem mit der Natur.

Hält man die Augen also offen und lässt sich von der allgemeinen Stimmung leiten, sieht man plötzlich wieder, wie schön sich die Natur vor dem Winter doch wandelt. Oder wann habt Ihr zuletzt einen Herbstspaziergang wegen der Verfärbung der Blätter unternommen? Dieses Schauspiel hat in Japan sogar einen eigenen Namen. Die rote Verfärbung des Blattwerks trägt den Namen 紅葉 (Momiji).

Was natürlich vor allem im Herbst besonders schön ist, ist das Licht, dass durch die Baumkronen fällt. So schön, dass auch dieses eigentlich alltägliche Schauspiel einen eigenen Namen verdient hat. 木漏れ日 (Komorebi) nennt sich das Sonnenlicht, dass durch die Baumwipfel strömt.

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Sonniger Weckdienst


Tag: Donnerstag, 27.10.2011

Ortszeit: 08:15 Uhr

Temperatur: 18/19 C°

Fazit: Ich mag das Wetter in Japan

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Wir bedienen das Klischee!



Meine Damen und Herren! Es ist wieder Quizzeit und die heutige Frage lautet:

Für was sind wir Deutschen im Ausland vor allem bekannt?

Da könnte man nun Autos aufführen, Bier wäre sicher auch nicht verkehrt und was noch!? Ja, natürlich! Die Wurst darf nicht fehlen, denn immerhin gibt es bei uns unzählige Variationen dieses leckeren Gerichts. Das blieb natürlich auch in anderen Ländern nicht verborgen.

Wofür nun dieses Quiz, fragt Ihr Euch sicher!?

Um die Meinung der deutschen Austauschstudenten zu diesem Thema zu erfahren, kam heute extra ein Fernsehteam eines japanischen Fernsehsenders zur Dokkyo. Sechs Deutsche standen der japanischen Moderatorin also Rede und Antwort zum Thema Wurst. Was die Unterschiede zwischen den japanischen und unseren Würsten sei, wie sich der Geschmack unterscheide und welche wir denn bevorzugen würden, waren nur ein paar der Fragen, die uns gestellt wurden. Natürlich hatte ich mich für die deutschen Würste entschieden, denn wo sonst auf der Welt gibt es bessere Wurst?

Nachdem das Interview beendet war, wurde die Hälfte zum Geschmackstest gebeten. Unter der Auswahl fand ich mich selbst auch wieder und durfte dann gleich als Erster den Blindtest antreten. Mit verbundenen Augen saß ich also da, folgte den Anweisungen der Moderatorin und entschied mich zwischen Wurst A und Wurst B. Danach durfte ich die Augenbinde absetzen und bekam das Ergebnis verkündet. Wie hätte es wohl anders kommen sollen? Natürlich hatte ich mich für die japanische Wurst entschieden. Also schaute ich nun in das überraschte Gesicht der Moderatorin und sah neben dem Kameramann das strahlende Lächeln des Aufnahmeleiters. Dieses Ergebnis war natürlich super, um noch weitere Fragen zu stellen. Warum ich mich denn für die japanische Wurst entschieden hätte, was ich nun denken würde, weil ich davor ja für Deutschland gestimmt hatte und so weiter. Der Stereotyp wurde mir zum Verhängnis. Zu meiner Verteidigung muss ich aber sagen, dass diese Wurst wirklich gut war.

Heute habe ich also gelernt, dass es auch die Japaner verstanden haben, das bei uns so begehrte Gericht herzustellen. Kommenden Montag wird die Sendung wohl gegen 7:15 Uhr ausgestrahlt. Wenn ich nun also mein japanisches Fernsehdebüt feiern sollte, rede ich über das größte Klischee, welches uns Deutschen anhaftet. Da sag ich nur: Tolle Wurst!

Dienstag, 18. Oktober 2011

おめでとう!

Der Start ins letzte Wochenende hätte besser nicht sein können. Die Mensa der Dokkyo bot am vergangenen Freitag, wie so oft, ein Eventmenü an. Allgemein ist das Essen hier wirklich immer hervorragend. Dieses Mal, war das Gericht allerdings mit einem Gewinnspiel verbunden. Ich hatte Glück und so hab ich gleich noch ein kostenloses Mittagessen für diese Woche mit abgeräumt. So kann es wirklich weiterlaufen.

Montag, 17. Oktober 2011

プリクラ

Junge Japaner sind extrem modebewusst. Alles darf extrem bunt, jedoch nie langweilig aussehen. Niemanden stört es hier, wenn ein Junge mit rosa Ohrstöpseln oder quietschbunten Sneakern rumläuft. Alles was modisch ist und gefällt ist erlaubt. Dagegen wirken wir Europäer oft wie graue Mäuse. Ein riesiger Markt der riesige Umsätze macht und ständig etwas Neues zu bieten hat.

Nicht ganz neu, dafür sehr beliebt sind プリクラ (Printclub). Während man bei uns in Fotoautomaten auch oft lustige Bilder macht, hat man in Japan noch zusätzlich eine unübersehbare Anzahl von Möglichkeiten seine Bilder noch zu verschönern. Wie ein Filmstar sieht man schon dank der voreingestellten Farben aus. So kitschig diese Fotos auch sein mögen, bringen sie vor allem eins - einen heiden Spaß! Auf den Bildern ist mit Sicherheit auch gut ersichtlich warum.



Samstag, 8. Oktober 2011

Campus Outing zum Fujisan

Ein kleines Quiz zu Anfang - Was haben der größte Berg Japans und Soba (braun-graue, gekochte Nudeln aus Buchweizen)gemeinsam?

Eigentlich nicht das Geringste, allerdings spielten beide ein zentrales Thema beim diesjährigen Campus Outing der Dokkyo. Die Uni macht nämlich einmal im Jahr einen Ausflug mit ihren Studenten. Dieses Jahr ging die Reise zum Fujisan und dabei handelt es sich jetzt nicht um einen Schreibfehler, denn so heißt der Berg wirklich. Aufgrund der falschen Lesung eines Schriftzeichens hat sich bei uns der Name Fujiyama eingebürgert, was aber so nicht richtig ist. Mit 3776 Metern überragt dieser majestätische Vulkan unsere Zugspitze um rund 800 Meter. Seine beinahe synchron verlaufenden Berghänge sind für die Japaner ein Zeichen der Vollkommenheit und so wird der Fuji geradezu verehrt und ist ein häufig wiederkehrendes Symbol in der japanischen Kunst. Diese flach abfallenden Hänge sind auch der Grund dafür, dass der Fuji, im Gegensatz zu anderen 3000ern, relativ einfach zu erklimmen ist. Allerdings geht das nur in zwei Monaten im Jahr und diese Zeit ist schon vorüber. Deshalb sind wir auf einem Pfad am Berg entlang gewandert. Dazu fuhren wir bis zur letztmöglichen Bergstation und liefen von dort aus los. Eine ganz neue Erfahrung ist es, über Lavagestein zu laufen, denn dieses ist zwar nicht so hart wie Felsgestein, aber dafür relativ lose und brüchig. Somit wurden manche Passagen zu einer lustigen Rutschpartie. Das Wetter war zum Glück gut, aber trotzdem herrschten kühle Temperaturen rund um den Berg, was aber die Laune nicht trübte.

Am Fuße des Fujisan liegt ein sagenumwobenes Waldgebiet, welches den Namen Aokigahara trägt. Leider konnten wir dieses nicht besuchen, was schade war, da ich diesen Wald gerne einmal gesehen hätte. Dieser soll nämlich jedem Kompass den Dienst versagen und Mythen und Legenden ranken sich um dieses Areal. Die Äste der Bäume sollen so dicht und die Umgebung so eintönig sein, dass man schon nach wenigen Metern im Wald die Orientierung verliert. Zu trauriger Berühmtheit kam der Wald allerdings dadurch, dass sich jedes Jahr mehrere Menschen entschließen, ihrem Leben dort ein Ende zu setzen. Der Bestsellerautor Matsumoto Seichō ließ in seinem Roman "Nami no tō" (波の塔 Der Wellenturm) seinen Protagonisten am Fuße des Fujisan in diesem Wald Selbstmord begehen. Die Welle, die er damit auslöste, war für ihn mit Sicherheit nicht absehbar. Die Polizei und Feuerwehr durchkämmen jedes Jahr den Wald und werden dabei immer fündig. Schilder mit den Nummern von Selbsthilfe-Hotlines sollen die Menschen nochmal zum Umdenken auffordern, was aber in den wenigsten Fällen zum Erfolg führen dürfte.

Nach der zweistündigen Wanderung auf dem Hikingpfad ist Wanderung auch schon vorbei. Nun geht es weiter zum Soba essen. Allerdings müssen wir die Nudeln selbst herstellen. Hierzu werden Vierer- oder Fünferteams gebildet und unter professioneller Anleitung geht die Küchenschlacht los. Eine tolle Erfahrung für alle Beteiligten und so schmeckt das Ergebnis natürlich nochmal so gut. Die Nudeln kann man entweder heiß in einer Suppe bekommen, oder kalt mit einer Art Sojasoße zum eintunken. Beides sieht hervorragend aus.
Abends kommen wir müde und total erschöpft wieder an der Dokkyo an, sind aber dafür überglücklich, denn der Ausflug gab einem die Möglichkeit sich mit vielen japanischen Studenten zu unterhalten, was so an der Uni nicht möglich gewesen wäre. Die gelöste Atmosphäre und die gemeinsamen Erlebnisse verbinden dann doch nochmal auf eine ganz andere Weiße. An nur einem Tag lerne ich so viele neue und wahnsinnig nette Leute kennen, dass ich nicht dazu in der Lage bin, mir gleich alle Namen zu merken. Mit einem guten Gefühl und einem Lächeln im Gesicht endet dieser ganz besondere und rundum gelungene Tag, an den ich mich mit Sicherheit noch lange erinnern werde.

Montag, 3. Oktober 2011

獨協大学 - Dokkyo University

"A university is an institution where character is developed through learning"

"Eine Universität ist eine Institution, an welcher der Charakter durch Lernen geformt wird"


Ein Motto mit dem ich mich voll und ganz identifizieren kann, aber nur einer der Gründe, warum ich mich an der Dokkyo Universität sehr wohl fühle. Sie wurde 1883 gegründet, um die deutsche Kultur in Japan einzuführen. Die Universität wie sie heute besteht, gibt es seit 1964.

(Die Stände auf dem oberen linken Bild sind übringens aufgrund des International Festival, dass vergangenes Wochenende stattgefunden hat, auf dem Campus. Diese stehen dort also bereits nicht mehr.)

Den Schriftzug ziert ein markantes "D", dass man auf dem kompletten Campus wiederfindet. Aufgeteilt in vier Fakultäten, umfasst die Hochschule über 9.000 Studenten und weit über 300 Angestellte. Die verschiedenen Fakultäten wären Fremdsprachenwissenschaften (Englisch, Deutsch, Französisch), International Liberal Arts, Wirtschaftswissenschaften und Rechtswissenschaften. Mit der Bremer Hochschule verbindet die Dokkyo Universität eine langjährige Partnerschaft und ein reger Studentenaustausch.

Der Campus wurde erst in den vergangenen Sommerferien neu gestaltet und ist ein wirklicher Blickfang. Vor allem der integrierte Park strahlt eine wunderbare Ruhe aus und macht die Uni zu einem Ort an dem man sich wohlfühlen kann.

Meine Kurse beschränken sich bis jetzt lediglich auf den Japanischunterricht, was aber auch gut so ist. Allerdings habe ich noch vor in einen von Yuki besuchten Kurs zu schnuppern. Sie hat mich eingeladen, Sie zu begleiten und der Dozent hat sein Ok auch schon gegeben. Es werden wohl mehrere deutsche Spielfilme besprochen. Ich bin gespannt, was die japanischen Studenten über Filme wie "Das Leben der Anderen", "Die fetten Jahre sind vorbei" und "Goodbye Lenin" denken.

Das Maskottchen der Uni dürfte übrigens in Deutschland weit bekannter sein als hier. Es ist tatsächlich unsere Maus, die allsonntaglich viele Kinder über die Geheimnisse des Alltags aufklärt. Der symphatische Nager ist hier an der Uni allgegenwärtig. Für den Elefant habe das Geld leider nicht mehr gereicht, wurde bei der Orientierungswoche von einer Mitarbeiterin der Dokkyo geflachst.




















Freitag, 30. September 2011

Ein Wiedersehen am anderen Ende der Welt


Herr Sato unterrichtete uns im zweiten Semester in einem Blockseminar über japanisches Management. Da wir es nun nach Japan geschafft haben, war es natürlich Zeit für ein Wiedersehen. Da er lange Jahre bei Mitsubishi angestellt war und dort Karriere gemacht hatte, lud er uns zur
Firmenzentrale nach Tôkyô ein. Auch ein Privileg, dass nicht jeder genießen darf.

Ein interessanter Vortrag über die Aktivitäten Mitsubishis weltweit und über ihr Human Ressource Management (Personalpolitik) gefolgt von einem vorzüglichen Abendessen mit interessanten Gesprächen über unsere Erwartungen und Wünsche in Japan, machten diesen Tag zu einem vollkommen gelungenen Event.

Mittwoch, 28. September 2011

Sie ist da...

...und ist Sie nicht wunderschön?

Vielen lieben Dank an Elise für die schönste aller Leihgaben und Daniel für's Aufbewahren!

Ich werde Sie in Ehren halten und immer gut behandeln.

Erster Song: Pink Floyd "Wish you were here"

Klingt? Himmlisch!

Dienstag, 27. September 2011

お台場 (Odaiba)

Ihr habt Euch sicher schon gefragt, welch wunderschönes Panoramabild die Überschrift meines Blogs ziert?!

Das Bild ist vor zwei Wochen bei einem Ausflug nach Odaiba entstanden und an dieser Stelle vielen Dank an Yuki, weil Sie es mir zur Verfügung gestellt hat, denn meine Panoramafunktion ist nicht die Beste.

Diese künstlich angelegte Insel, rund vier Kilometer vor der Hauptstadt, ist nicht nur für Touristen ein beliebtes Ausflugs- und Einkaufsziel. In der Bucht von Tôkyô gelegen, kann man hier einen wunderbaren Blick auf die Skyline der Metropole und die Rainbow Bridge werfen. Vor allem der Sonnenuntergang bietet ein wunderbares Schauspiel, wenn über Tôkyô die Nacht hereinbricht und die Stadt jeden Abend aufs Neue beginnt in künstlichem Licht zu erstrahlen.

Neben vielen kleinen Geschäften beheimatet Odaiba auch die Fuji TV Studios (oben links). Da Yuki und ich unter der Woche dort waren, hatten wir zum Glück auch kein Problem mit zu vielen Besuchern und konnten den Sonnenuntergang in ruhiger Atmosphäre genießen und ohne große Menschenmassen durch die Geschäfte streifen.


Von Modeartikeln, über verschiedene ausländische Spezialitäten (die man sonst nicht überall käuflich erwerben kann, wie bespielsweiße verschiedene Sorten Ritter Sport für ca. 3 € die Tafel) bis hin zu Haustieren, kann man sich in dem riesigen und edlen Konsumparadies der Insel für dementsprechende Preise allerhand kostspielige und luxeriöse Güter zulegen. Das wohl kurioseste Geschäft bietet Hundekuchen und verschiedene andere Backwaren mit aufwändigen Verzierungen zu äußerst stattlichen Preisen an. Ein Freudenfest für jeden Vierbeiner. Diese zählen in Japan übrigens auch nicht zu den günstigsten Anschaffungen. Somit ist der Preis für solche Leckereien zwar nicht gerechtfertigt, aber im Gegensatz zum Anschaffungspreis für die geneigten Tierliebhaber ein geringes Übel. Somit erfreut sich die Belegschaft über die vielen Kunden und mit Sicherheit über einen der größten Umsätze der Insel.


Freitag, 23. September 2011

こにちは!



Die ersten Tage in Tôkyô sind bereits vorüber und ich bin bereits in Sôka angekommen. Die Tage vergehen wie im Flug und ständig gibt es was Neues zu entdecken. Die Aufregung und Faszination ist also noch lange nicht gebannt.


Vergangene Woche fanden die Orientierung und der Einstufungstest an der Dokkyo Universität statt und ab Montag geht es dann mit den Vorlesungen los. Damit Ihr über meine Aktivitäten ein wenig auf dem Laufenden bleibt, habe ich es nun endlich geschafft den versprochenen Blog einzurichten, damit Ihr einen kleinen Einblick in mein Leben im Land des Lächelns bekommt. Also viel Spaß beim Lesen der „Briefe aus Japan“「日本からの手紙」(Nihon kara no tegami).