Donnerstag, 27. Oktober 2011
Donnerstag, 20. Oktober 2011
Wir bedienen das Klischee!
Meine Damen und Herren! Es ist wieder Quizzeit und die heutige Frage lautet:
Für was sind wir Deutschen im Ausland vor allem bekannt?
Da könnte man nun Autos aufführen, Bier wäre sicher auch nicht verkehrt und was noch!? Ja, natürlich! Die Wurst darf nicht fehlen, denn immerhin gibt es bei uns unzählige Variationen dieses leckeren Gerichts. Das blieb natürlich auch in anderen Ländern nicht verborgen.
Wofür nun dieses Quiz, fragt Ihr Euch sicher!?
Um die Meinung der deutschen Austauschstudenten zu diesem Thema zu erfahren, kam heute extra ein Fernsehteam eines japanischen Fernsehsenders zur Dokkyo. Sechs Deutsche standen der japanischen Moderatorin also Rede und Antwort zum Thema Wurst. Was die Unterschiede zwischen den japanischen und unseren Würsten sei, wie sich der Geschmack unterscheide und welche wir denn bevorzugen würden, waren nur ein paar der Fragen, die uns gestellt wurden. Natürlich hatte ich mich für die deutschen Würste entschieden, denn wo sonst auf der Welt gibt es bessere Wurst?
Nachdem das Interview beendet war, wurde die Hälfte zum Geschmackstest gebeten. Unter der Auswahl fand ich mich selbst auch wieder und durfte dann gleich als Erster den Blindtest antreten. Mit verbundenen Augen saß ich also da, folgte den Anweisungen der Moderatorin und entschied mich zwischen Wurst A und Wurst B. Danach durfte ich die Augenbinde absetzen und bekam das Ergebnis verkündet. Wie hätte es wohl anders kommen sollen? Natürlich hatte ich mich für die japanische Wurst entschieden. Also schaute ich nun in das überraschte Gesicht der Moderatorin und sah neben dem Kameramann das strahlende Lächeln des Aufnahmeleiters. Dieses Ergebnis war natürlich super, um noch weitere Fragen zu stellen. Warum ich mich denn für die japanische Wurst entschieden hätte, was ich nun denken würde, weil ich davor ja für Deutschland gestimmt hatte und so weiter. Der Stereotyp wurde mir zum Verhängnis. Zu meiner Verteidigung muss ich aber sagen, dass diese Wurst wirklich gut war.
Heute habe ich also gelernt, dass es auch die Japaner verstanden haben, das bei uns so begehrte Gericht herzustellen. Kommenden Montag wird die Sendung wohl gegen 7:15 Uhr ausgestrahlt. Wenn ich nun also mein japanisches Fernsehdebüt feiern sollte, rede ich über das größte Klischee, welches uns Deutschen anhaftet. Da sag ich nur: Tolle Wurst!
Dienstag, 18. Oktober 2011
おめでとう!
Der Start ins letzte Wochenende hätte besser nicht sein können. Die Mensa der Dokkyo bot am vergangenen Freitag, wie so oft, ein Eventmenü an. Allgemein ist das Essen hier wirklich immer hervorragend. Dieses Mal, war das Gericht allerdings mit einem Gewinnspiel verbunden. Ich hatte Glück und so hab ich gleich noch ein kostenloses Mittagessen für diese Woche mit abgeräumt. So kann es wirklich weiterlaufen.
Montag, 17. Oktober 2011
プリクラ
Nicht ganz neu, dafür sehr beliebt sind プリクラ (Printclub). Während man bei uns in Fotoautomaten auch oft lustige Bilder macht, hat man in Japan noch zusätzlich eine unübersehbare Anzahl von Möglichkeiten seine Bilder noch zu verschönern. Wie ein Filmstar sieht man schon dank der voreingestellten Farben aus. So kitschig diese Fotos auch sein mögen, bringen sie vor allem eins - einen heiden Spaß! Auf den Bildern ist mit Sicherheit auch gut ersichtlich warum.
Samstag, 8. Oktober 2011
Campus Outing zum Fujisan
Ein kleines Quiz zu Anfang - Was haben der größte Berg Japans und Soba (braun-graue, gekochte Nudeln aus Buchweizen)gemeinsam?
Eigentlich nicht das Geringste, allerdings spielten beide ein zentrales Thema beim diesjährigen Campus Outing der Dokkyo. Die Uni macht nämlich einmal im Jahr einen Ausflug mit ihren Studenten. Dieses Jahr ging die Reise zum Fujisan und dabei handelt es sich jetzt nicht um einen Schreibfehler, denn so heißt der Berg wirklich. Aufgrund der falschen Lesung eines Schriftzeichens hat sich bei uns der Name Fujiyama eingebürgert, was aber so nicht richtig ist. Mit 3776 Metern überragt dieser majestätische Vulkan unsere Zugspitze um rund 800 Meter. Seine beinahe synchron verlaufenden Berghänge sind für die Japaner ein Zeichen der Vollkommenheit und so wird der Fuji geradezu verehrt und ist ein häufig wiederkehrendes Symbol in der japanischen Kunst. Diese flach abfallenden Hänge sind auch der Grund dafür, dass der Fuji, im Gegensatz zu anderen 3000ern, relativ einfach zu erklimmen ist. Allerdings geht das nur in zwei Monaten im Jahr und diese Zeit ist schon vorüber. Deshalb sind wir auf einem Pfad am Berg entlang gewandert. Dazu fuhren wir bis zur letztmöglichen Bergstation und liefen von dort aus los. Eine ganz neue Erfahrung ist es, über Lavagestein zu laufen, denn dieses ist zwar nicht so hart wie Felsgestein, aber dafür relativ lose und brüchig. Somit wurden manche Passagen zu einer lustigen Rutschpartie. Das Wetter war zum Glück gut, aber trotzdem herrschten kühle Temperaturen rund um den Berg, was aber die Laune nicht trübte.
Am Fuße des Fujisan liegt ein sagenumwobenes Waldgebiet, welches den Namen Aokigahara
trägt. Leider konnten wir dieses nicht besuchen, was schade war, da ich diesen Wald gerne einmal gesehen hätte. Dieser soll nämlich jedem Kompass den Dienst versagen und Mythen und Legenden ranken sich um dieses Areal. Die Äste der Bäume sollen so dicht und die Umgebung so eintönig sein, dass man schon nach wenigen Metern im Wald die Orientierung verliert. Zu trauriger Berühmtheit kam der Wald allerdings dadurch, dass sich jedes Jahr mehrere Menschen entschließen, ihrem Leben dort ein Ende zu setzen. Der Bestsellerautor Matsumoto Seichō ließ in seinem Roman "Nami no tō" (波の塔 Der Wellenturm) seinen Protagonisten am Fuße des Fujisan in diesem Wald Selbstmord begehen. Die Welle, die er damit auslöste, war für ihn mit Sicherheit nicht absehbar. Die Polizei und Feuerwehr durchkämmen jedes Jahr den Wald und werden dabei immer fündig. Schilder mit den Nummern von Selbsthilfe-Hotlines sollen die Menschen nochmal zum Umdenken auffordern, was aber in den wenigsten Fällen zum Erfolg führen dürfte.
Nach der zweistündigen Wanderung auf dem Hikingpfad ist Wanderung auch schon vorbei. Nun geht es weiter zum Soba essen. Allerdings müssen wir die Nudeln selbst herstellen. Hierzu werden Vierer- oder Fünferteams gebildet und unter professioneller Anleitung geht die Küchenschlacht los. Eine tolle Erfahrung für alle Beteiligten und so schmeckt das Ergebnis natürlich nochmal so gut. Die Nudeln kann man entweder heiß in einer Suppe bekommen, oder kalt mit einer Art Sojasoße zum eintunken. Beides sieht hervorragend aus.
Am Fuße des Fujisan liegt ein sagenumwobenes Waldgebiet, welches den Namen Aokigahara
Abends kommen wir müde und total erschöpft wieder an der Dokkyo an, sind aber dafür überglücklich, denn der Ausflug gab einem die Möglichkeit sich mit vielen japanischen Studenten zu unterhalten, was so an der Uni nicht möglich gewesen wäre. Die gelöste Atmosphäre und die gemeinsamen Erlebnisse verbinden dann doch nochmal auf eine ganz andere Weiße. An nur einem Tag lerne ich so viele neue und wahnsinnig nette Leute kennen, dass ich nicht dazu in der Lage bin, mir gleich alle Namen zu merken. Mit einem guten Gefühl und einem Lächeln im Gesicht endet dieser ganz besondere und rundum gelungene Tag, an den ich mich mit Sicherheit noch lange erinnern werde.
Montag, 3. Oktober 2011
獨協大学 - Dokkyo University
"Eine Universität ist eine Institution, an welcher der Charakter durch Lernen geformt wird"
Ein Motto mit dem ich mich voll und ganz identifizieren kann, aber nur einer der Gründe, warum ich mich an der Dokkyo Universität sehr wohl fühle. Sie wurde 1883 gegründet, um die deutsche Kultur in Japan einzuführen. Die Universität wie sie heute besteht, gibt es seit 1964.
(Die Stände auf dem oberen linken Bild sind übringens aufgrund des International Festival, dass vergangenes Wochenende stattgefunden hat, auf dem Campus. Diese stehen dort also bereits nicht mehr.)
Der Campus wurde erst in den vergangenen Sommerferien neu gestaltet und ist ein wirklicher Blickfang. Vor allem der integrierte Park strahlt eine wunderbare Ruhe aus und macht die Uni zu einem Ort an dem man sich wohlfühlen kann.
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