Montag, 28. Mai 2012

Oktoberfest im Mai


In letzter Zeit finden überall in Japan und vor allem in und um Tokio Oktoberfeste statt. Eigentlich gibt es nichts, was mich dafür extra nach München ziehen würde, aber hier finde ich das dann schon ganz interessant und wollte mir das mal anschauen. Also bin ich mit zwei Kumpels losgezogen, um einen dieser Ableger des größten Volksfests der Welt genauer unter die Lupe zu nehmen. Bei den Temperaturen auch ganz angenehm. Fragt mich aber bitte nicht, warum diese "Oktoberfeste" im Mai stattfinden.


Von den ersten Minuten nach unserer Ankunft an war klar, die Japaner lieben es andere Kulturen zu erforschen. So herrschte reges Treiben und eine ausgelassene Stimmung. Als wir ankamen lief zufälligerweiße auch gleich der "Jodelautomat" von der Schürzenjägern. Schon eine dubiose Situation, hätte ich doch nie gedacht, dieses Lied einmal in Japan zu hören und ich habe mich natürlich gefragt, wie viele von den Anwesenden den Text den verstehen, beziehnungsweiße wie viele von Ihnen überhaupt wissen, dass in diesem Lied über Japaner gesungen wird. Gegen später kam dann auch noch eine Liveband. Unglaublich, wie die Leute auf die Musik gestanden haben. Und so wurden die ganzen Gassenhauer vom "Anton aus Tirol" über "Hey Baby" bis hin zu "Dahoim is Dahoim" zum Besten gegeben. Da konnte ich mir dann doch ein Schmunzeln nicht verkneifen. Zwischendurch dann immer wieder "Ein Prosit der Gemütlichkeit" und die Absurdität war perfekt. Da fragt man sich dann wirklich, ob man wirklich noch in Japan ist, bei so viel Liebe zum Detail.



Zum Essen gab es natürlich deutsche Spezialitäten. Würste, Fleisch, Sauerkraut, schlicht alles, was den Volksfestgaumen zum Jubeln bringt. Allerdings waren die Preise astronomisch. Angefangen bei einer Brezel für umgerechnet rund 4,-- Euro konnte man dann bis zur Schlachtplatte für 60,-- Euro richtig viel Geld los werden. Allerdings haben wir uns dann doch ein paar Würste gegönnt. Das musste schon sein nach so langer Zeit. Ein weiteres Ziel war für mich natürlich auch nach fast 9 Monaten endlich mal wieder "a Woiza" zu trinken. Aber bei 15,-- Euro für einen halben Liter Paulaner (zuzüglich 10,-- Euro Glaspfand) habe ich diesen Genuss bis zu meiner Heimkehr nochmal verschoben. Für 15,-- Euro bekomm ich ja immerhin einen ganzen Sixpack japanisches Bier und so schlecht ist das nun auch wieder nicht. Davon hatten wir an diesem Tag dann durchaus auch genug. Aber erstaunlich war, dass die Preise wohl nur uns abschreckten, denn sonst griffen alle ordentlich zu. Man gönnt sich ja sonst nichts.



Aber gelohnt hat sich der Ausflug allemal. Zum Ende kam dann noch ein junger Japaner zu uns mit einer Flasche Whisky und hat uns auf ein Glas eingeladen. Nachdem er sein Glas gestürtzt hatte, rannte er weg und übergab sich in den nächsten Busch. Er war nicht der Einzige, der sich an diesem Tag nochmal alles durch den Kopf gehen ließ. Manchmal merkt man halt doch, dass die meisten Japaner nicht so trinkfest sind.



Eigentlich sollten an dieser Stelle noch zwei tolle Videos sein, aber leider konnte ich sie nicht hochladen. Sind wohl etwas zu groß geworden. Werde versuchen sie später noch nachzuliefern!

Sonntag, 13. Mai 2012

Hallo Gotanda!

"Du ziehst ja öfter um, wie manche Leute die Socken wechseln"

Über diese Mail musste ich schmunzeln und vielleicht ist sogar was dran. Aber in Gotanda, ein Stadtteil im südlichen Tokyo, ist es einfach super und hier bleib ich jetzt auch, für den Rest meiner Zeit in Japan.


Zu meiner Arbeitsstelle sind es 10 Minuten zu Fuß, ich wohne im 10. Stock und habe eine Wohnung bekommen, die für einen Praktikanten einfach nur deluxe ist.


Bei der Einrichtung wurde an alles gedacht. Fernseher, Reis- und Wasserkocher, großer Kühlschrank, Mirkowelle und sogar einen eigenen Schrank nur für meine Schuhe. Wobei ich garnicht so viele habe...

Auf jeden Fall war ich riesig überrascht, als ich zum ersten Mal einen Fuß in diese Wohnung gesetzt habe und wer hätte gedacht, dass meine erste eigene Wohnung so aussehen würde? Zumindest ist es auch eine neue Erfahrung mal in keiner WG oder keinem Guest House mehr zu wohnen.




Mittwoch, 9. Mai 2012

スカイ・ライン

Das neue Praktikum hat angefangen und ich bin richtig zufrieden. Top Firma und super nette Kollegen. So kann es weitergehen!

Meine neue Wohnung ist auch der Wahnsinn! Kann's noch immer nicht so ganz fassen, dass nach dem Guest House sowas auf mich gewartet hat...

Bilder gibt's am Wochenende und auch ein paar mehr Infos. Hier ein kleiner Vorgeschmack, denn das ist die Aussicht von meinem Balkon.

Übrigens kann ich auch direkt auf meinen Arbeitsplatz schauen, dass ist nämlich das linke große Gebäude auf dem ersten und letzten Bild, der sogenannte "Think Park Tower". Somit sehe ich also jeden Abend wie viele von den Kollegen im 17. Stock noch arbeiten, während ich schon zu Hause sitze. Das war sicher Absicht!



Samstag, 5. Mai 2012

Auf und davon!

Wieder einmal heißt es Koffer packen. Nochmals packe ich mein Leben in zwei Koffer und verlasse mein jetziges Zuhause für eine neue Episode meines Auslandsjahres.

Morgen geht's nach Gotanda. Einen Stadtteil von Tokyo. Raus aus dem Vorstadtleben in die Großstadtmetropole und eine der größten Städte der Welt.

Per Expressbrief kam der Schlüssel und eine Wegbeschreibung zur neuen Unterkunft. Ich bin glücklich, obwohl ich noch nicht weiß, was mich erwartet!

Am Montag fängt mein neues Praktikum an und somit sage ich "Auf Wiedersehen Warabi!". Es hat mir hier gut gefallen und ich komme auch gerne wieder, aber die Vorfreude auf den neuen Abschnitt lässt sich nicht verleugnen. Ich bin riesig gespannt, was in den letzten Monaten in Japan auf mich zukommt und voller Zuversicht schaue ich nach vorn...